Sportförderpreisverleihung 2024
Die Verleihung der Sportförderpreise 2024 fand traditionell am letzten Freitag im November statt. Den Sport-Ehrenpreis erhielt Torsten Herms für seine mehr als 50-jährige Sportaktivität in allen Facetten, den ob Organisator, Gründer, Trainer, Vorsitzender oder einfach nur gute Seele des Vereins....Torsten Herms hat in seiner sportlichen Laufbahn schon Alles miterlebt und auch schon verschiedenste Funktionen übernommen. Für dieses Engagement erhielt er im Rahmen der diesjährigen Sportförderpreisverleihung die höchste durch den KSB verliehene Auszeichnung im Sport.
Landrat Patrick Puhlmann, Schul-, Sport und Kulturausschuss-Vorsitzender René Schernikau, Kreissportbund-Präsidentin Carola Schulz und Sparkassen-Chef Jörg Achereiner haben am Freitagabend im Ausbildungszentrum der Stendaler Kreissparkasse gleich 21 Trophäen samt Urkunden und Blümchen überreicht. Die Band „Ole & Eddi“ hat den Abend musikalisch eingerahmt.
„Jetzt ist die Zeit, sich zu Hause auf Weihnachten vorzubereiten. Bei uns ist es aber traditionell die Zeit, in der der Sport diejenigen auszeichnet und fördern will, die im vergangenen Jahr große Leistungen vollbracht haben“, sagte Puhlmann zur Begrüßung. „Für Landkreis und Kreissportbund ist das die Gelegenheit, danke zu sagen. Wir sind eine Sportregion, weil wir Talente haben. Wir haben Aktive, die Höchstleistungen erbracht und Titel in den Landkreis geholt haben. Dabei steht jede Spitzenleistung am Ende auf der Grundlage eines funktionierenden Breitensports, damit sich Talente aus der Breite heraus entwickeln können. Wir sind aber auch eine Sportregion wegen der Begeisterung für den Sport. Das sieht man daran, wie viele Trainer, Übungsleiter, Schiedsrichter und Ehrenamtler sich einbringen und den Sport unterstützen. Das sind vermutlich nochmal so viele Menschen wie die, die selbst aktiv Sport treiben“, so der Stendaler Landrat in seiner Festrede. „Jeder von ihnen verdient Anerkennung und Respekt.“
Karl Schulz für Deutsche-Meister-Titel geehrt
Patrick Puhlmann erinnerte daran, dass es in den vergangenen Jahren nicht immer einfach war, doch er gerade bei der letzten Präsidiumssitzung des Kreissportbundes (KSB) Stendal-Altmark erfreut war zu erfahren, wie die Mitgliederzahlen sich entwickelt haben. „Das ist wieder auf dem Vor-Corona-Niveau und zum Teil darüber hinaus. Mit diesem Kampfgeist ist der Sport zurück und steht stark da. Das ist eine Leistung, die alle erbracht haben, dich sich im und um den Sport kümmern.“ Dazu vergaß der Landrat auch die KSB-Geschäftsstelle nicht, dankte für die geleistete Arbeit und sandte beste Genesungswünsche an Geschäftsführerin Kati Schatte.
Mit ihrer Laudatio für den Nachwuchs eröffnete KSB-Jugendwartin Heike Diesing, die Auszeichnungen. Den ersten Sportförderpreis 2024 erhielt Robin Rademacher vom Stendaler Leichtathletikverein `92. „Über die Sichtung bei den Sachsen-Anhalt-Spielen kam er zur Talentgruppe. Bereits seit seinen ersten Wettkämpfen war er regelmäßig auf dem Podest seiner Altersklasse zu sehen“, so Diesing, die in der Folge etliche Erfolge aus jüngster Vergangenheit aufzählte. Vom RSV Stendal 07 ist Karl Schulz ausgezeichnet worden. „Der Höhepunkt seiner sportlichen Entwicklung war seine Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Sein Trainingsfleiß hatte sich gelohnt“, so Diesing über den 15-Jährigen, der schon immer vom Vater begleitet wurde und letztlich den Titel mit nach Hause nahm.
Volleyballerinnen machen mit Videos auf sich aufmerksam
Die nächste Laudatio hielt Michael Müller. Während es dann zumeist um Fußball ging, stand dieses Mal aber Volleyball im Fokus. Er erinnerte daran, dass bei den Damen im Landkreis Stendal lange still war. „Seit Sommer 2023 änderte sich dies mit den Volleyholics des Stendaler VV“, so der KSB-Vizepräsident Sport, der auch betonte, wie die Frauen abseits des Spielfeldes die Aufmerksamkeit auf sich ziehen: „Durch sehr ansprechende und lustige Videos in den sozialen Medien kann sich das Team über ein gutes Unterstützernetzwerk freuen“, erklärte Müller. So war es wenig verwunderlich, dass es kein klassisches Ehrungsfoto mit den Volleyholics geben konnte, sondern alle Anwesenden einbezogen wurden.
Ebenfalls mit dem Volleyball vertraut ist Samuel Steger (Blau-Gelb Goldbeck), wie Elfi Baumann den anwesenden Gästen berichtete. Das KSB-Präsidiumsmitglied erläuterte den Werdegang des Lehrers, der 2013 als Rückkehrer wieder in die Heimat kam und den Sport in Osterburg am Gymnasium und Goldbeck belebte. Dafür erhielt er den Sportförderpreis in der Rubrik Ehrenamt.
Dagegen sei Charline Riep (TV Popcorn) eine Herkommerin „Viele Wege führen nach Rom, aber auch welche durch die Liebe in die Altmark“, begann Baumann ihre Laudatio auf die Turnerin, die in den letzten zwei Jahren gleich drei Gruppen mit insgesamt 60 Kindern aufgebaut hatte. „Sie schafft es auf raffinierte Art, den Kindern Angst zu nehmen, das Unmögliche aus ihnen herauszuholen, so dass sie über sich hinauswachsen“, so Elfi Baumann.
Dritter Preisträger der Rubrik Ehrenamt wurde Christian Braun vom Möringer SV. „Im Sommer 2017 ließ er sich zum Schiedsrichter ausbilden. Zügig ging es bis in die Landesklasse“, erläuterte Michael Müller. „Auch ihm ist es zu verdanken, dass wir im Kreisfachverband (KFV) Fußball Altmark-Ost keinen Schiedsrichtermangel haben“, so der KSB-Vize, der zugleich Präsident des KFV ist. Braun ist für die Aus- und Weiterbildung verantwortlich. „Ihm gelingt es sehr gut, ein angenehmes Lernklima zu erzeugen.“
Wittenbecher vertritt Sachsen-Anhalt beim bundesweiten Wettbewerb
Manfred Schulz sprach die Laudatio zu Emely Hanke (ESV Lok Stendal). „Nach dem Sieg bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2023 im Einzel gelang es ihr 2024 den Titel in Rendsburg erfolgreich zu verteidigen“, so der Verantwortliche für Sportstättenförderung beim KSB über die Keglerin. „Ihre Erfolgsgeschichte im Jugendbereich ist beeindruckend und sicherlich einmalig in Sachsen-Anhalt“, sagte Schulz.
Neben Hanke stand Andreas Brändel auf dem Podium, der seit 1990 in der Abteilung Kegeln des SV 90 Havelberg aktiv ist. „Seine Empathie und als Garant für Sachlichkeit, Ruhe und Ausgeglichenheit waren Voraussetzung für seinen Einsatz als Mannschaftsleiter. Seit 2004 ist er Vorstandsmitglied der Kreiskeglervereinigung und erreichte als Aktiver bei Kreis- und Landesmeisterschaften vordere Plätze“, erläuterte Manfred Schulz.
Mit dem Spotförderpreis in der Kategorie Breitensport ist danach Dominique Deutsch von der SG Post Stendal ausgezeichnet worden. Bereits als Schüler fand dieser zur Sportart Tischtennis. „In seiner ersten Saison bei den Stendalern konnte er sich zum Spitzenspieler entwickeln und trug maßgeblich zum Aufstieg in die Bezirksliga bei“, so Heike Diesing in ihrer Laudatio. „Er kümmert sich aber auch um die Ausrichtung von Kreis- und Minimeisterschaften im Nachwuchs, weiteren Turnieren und den Ausbau der sozialen Kanäle des Vereins“, begründete die Jugendwartin die Auszeichnung.
Als ehrgeizige und bemerkenswerte Tennisspielerin hat sich Leni Wittenbecher (TC Stendal) bereits seit der Altersklasse U11 einen respektablen Ruf erarbeitet. „Sie hat ein anspruchsvolles Auswahlverfahren für den Talent-Cup des Deutschen Tennisbundes mit Bravour bestanden und Sachsen-Anhalt beim bundesweiten Wettbewerb in Essen vertreten“, wusste Diesing zu berichten. „Für ihre weitere Entwicklung wünschen wir ihr viel Spaß und Erfolg.“
Jiu-Jitsu-Organisationsteam für Weltmeisterschaft geehrt
Im Anschluss ging es im weitesten Sinne noch einmal um Fußball – und das ohne Michael Müller als Laudator. Stattdessen stand Carola Schulz am Pult und bat Vertreter des KFV Fußball Altmark-Ost auf die Bühne. Dieser feierte in diesem Jahr Jubiläum und dazu hatten sich die Verantwortlichen um Präsident Müller etwas Besonderes überlegt. „Im Vordergrund stand dabei nicht der KFV, sondern all seine Vereine mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern, die den Fußball an der Basis ausmachen“, so Schulz. Das verdiente den Sportförderpreis 2024.
Nicht weniger hoch anzurechnen sind die Leistungen der Verantwortlichen des 1. Jiu-Jitsu-Verein Sachsen-Anhalt Stendal. „Dieser baute 1993 innerhalb von zwei Jahren mit 90 Prozent Eigenleistungen der Mitglieder eine eigene Trainingsstätte“, blickte Elfi Baumann zurück. Dies war die Basis dafür, dass der Verein heute viele Welt- und Europameister aber auch Deutsche Meister vorweisen kann. Dazu wurden Europa- und Weltmeisterschaften in der Hansestadt Stendal durchgeführt.
Im Duo standen Anke Thiermann und Axel Achilles auf der Bühne im Ausbildungszentrum der Kreissparkasse Stendal. Vorgeschlagen von ihrem Verein, SG Einheit Stendal, erhielten sie jeweils den Sportförderpreis 2024 für ihren unermüdlichen Einsatz. „Ihr permanenter Einsatz und ihre Leidenschaft bedeuten Inspiration für den gesamten Tennisverein“, sagte Baumann über Thiermann. Zusammen mit Achilles hat sie ein Kurssystem entwickelt. „Das ist ein großartiges Aushängeschild für die SG Einheit“, so KSB-Frauenwartin Baumann in ihrer Laudatio.
Schumann wird für außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet
„Auch wenn sie keine Sportler im eigentlichen Sinne sind, von denen heute hier viele in diesem Saal sitzen, haben sie eine sportliche Leistung vollbracht“, begann Carola Schulz ihre nächste Laudatio. Es ging um die Mitglieder des Organisationsbüros zum 23. Sachsen-Anhalt-Tag. „Sie haben eine Art Rekord aufgestellt, auf jeden Fall in der Geschichte des Landesfestes ein besonderes Kapitel geschrieben. Stendal war der erste Ausrichtungsort, der zum zweiten Mal Gastgeber für den Sachsen-Anhalt-Tag war“, so die KSB-Präsidentin.
Direkt im Anschluss war Schulz ebenso heimisch, wie Tom Schumann vom HV Lok Stendal. Denn es ging darum, einen Sportförderpreis für außergewöhnliches Engagement im Handball-Sport zu überreichen. Jener hat auch die KSB-Chefin zu aktiven Zeiten begleitet. „Tom stammt aus einer hand- und volleyballverrückten Familie, Mutter und Schwester waren oder sind beim ESV beziehungsweise HV Lok aktiv. In der Männermannschaft entwickelte er sich selbst zum Führungsspieler. Mittlerweile hat er mit anderen Spielern die Leitung des Teams in Form eines Spielerkollektivs übernommen und gestaltet auch auf anderer Ebene die Geschicke des Vereins mit.“
Nicht weniger handballverrückt ist Maria Friedrichs (HC Altmark), die als Herkommerin aus dem Süden des Bundeslandes schnell Anschluss an die hiesigen Vereine suchte. „Zunächst war sie Torwarttrainerin bei der HSG Osterburg, dann auch kurzzeitig bei Blau-Gelb Goldbeck. Sie halt auch auf dem Spielfeld aus, wenn es personelle Probleme gab. Zuletzt war sie Trainerin der Verbandsliga-Mannschaft des HC Altmark“, so Heike Diesing in ihrer Laudatio zum Sportförderpreis in der Kategorie Breitensport.
Ehrung für eine ganze Familie
Michael Müller betonte in seiner folgenden Laudatio noch einmal die Bedeutung des Fußballs im Landkreis Stendal. „Da gibt es große Vereine, welche ein sehr leistungsorientiertes Anspruchsdenken haben. Auf der anderen Seite gibt es kleine Vereine, besonders im ländlichen Raum. Dort ist Sport eher sozialer Ankerpunkt. So ist es auch beim SV Preußen Dobberkau“, so der KSB-Vize. Dort ist der Fußball mit einem Namen eng verbunden: Schönhoff. Müller bat Klaus-Dieter, über viele Jahre Vereinsvorsitzender sowie dessen Söhne Marco und Mathias auf die Bühne. Aber auch die „angeheiratete Michaela bringt sich im Vorstand ein“, erläuterte Michael Müller die Rollenverteilung in Familie und Verein. Diese jahrzehntelange Tätigkeit ist mit dem Sportförderpreis 2024 geehrt worden.
Noch nicht so lange existiert die Frauenmannschaft des FSV Saxonia Tangermünde. Dafür sind die Fußballerinnen von Trainer Sven Bongartz in den vergangenen Jahren aber besonders erfolgreich gewesen. Allein in der Saison 2023/2024 gelang auf dem Kleinfeld zunächst der Staffel- und dann auch der Sieg bei den Landesmeisterschaften. „Da die Frauen in Bernburg auch den Landespokal gewannen, dürfen sie sich als Doublesieger bezeichnen“, so Müller.
Wille überrascht Diesing
Zu jeder Preisverleihung gehört auch etwas Unvorhersehbares. Am Freitagabend war dies aber nur für Heike Diesing der Fall. Denn als nächstes Stand KSB-Ehrenmitglied Siegfried Wille am Rednerpult und hielt eine Laudatio, die offenbar nicht im Ablaufplan stand – doch alle außer Diesing waren informiert. Die Jugendwartin brauchte ein paar Augenblicke, bis ihr dies klar wurde. Der Sportförderpreis ging auf Vorschlag des KSB-Präsidiums an Heike Diesing. „Als ich das erfuhr, habe ich darum gebeten, die Laudatio halten zu dürfen“, so Wille. „Wir möchten sie für ihr großartiges Engagement ehren. Sie ist eine Frau für alle Fälle im Sport. 2010 wurde sie Lehrwartin, 2014 Breitensportwartin und so ging es immer weiter.“ Daraufhin führte Wille auf, für welche Kategorien Diesing geehrt werden müsste, weshalb der Sportförderpreis nur zurecht verliehen wurde.
Wie eingangs erwähnt, erhielt Torsten Herms den Sport-Ehrenpreis des Landrates. Herms, der seit mehr als 50 Jahren dem Sport, speziell der Leichtathletik, in der Kaiserstadt Tangermünde verfallen ist – „und das im positivsten Sinne“, so Carola Schulz. „Er war Gründungsmitglied und seit 1995 ununterbrochen bis heute Vereinsvorsitzender des TLV“, erklärt die Laudatorin. „Torsten ist Direktor der Comenius-Grundschule. Diese ist durch sein Engagement eine ‚fitnessorientierte‘ Grundschule. Vor allem durch seine Arbeit steht nicht nur sein Verein im Rampenlicht, sondern auch seine Stadt und sein Landkreis“, so die KSB-Präsidentin.
Zum Abschluss richtete Schulz was Wort noch einmal an alle Gäste: „Allen, die sich im und um Sport engagieren, gilt mein Dank. Es braucht aber auch noch mehr Organisatoren. Wir können den Sport nur deshalb so betreiben, weil sie da sind. Daher bekommen wir seit vielen Jahren eine tolle Unterstützung durch den Landkreis Stendal. Ein zweiter wichtiger Unterstützer ist die Kreissparkasse. Nicht nur, dass wir die Räumlichkeiten nutzen dürfen, sondern über das ganze Jahr. Das ist unbeschreiblich. Die Zusammenarbeit mit Landrat und Kreissparkasse erfolgt auf Augenhöhe. Dafür gilt allen mein Dank. Ich möchte mich aber auch bei allen anderen Unterstützern des Sports bedanken. Wir haben da ein breites Netz.“
Text: KSB/Rühling
Fotos: S. Rühling